Bericht Ironman Vichy 22.8.2021

von Michael Noll

Nachdem letztes Jahr die Saison wegen Corona ausgefallen war, sollten dieses Jahr wieder Wettkämpfe stattfinden. Meine Meldung aus 2020 wurde in 2021 übertragen, damit gehe ich jetzt mit dem Jahr: meine 21. Langdistanz. In Vichy war ich vor 5 Jahren schon mal gestartet, aber die Radstrecke ist völlig anders. Damals 3 km weniger und eher flach mit 1200 Höhenmetern, vom Profil wie Roth oder Frankfurt. Jetzt haben sie die 3 km dafür auf 183 km verlängert und mit gut 2400 Höhenmetern gespickt. Die Aussicht auf den sehr technischen Kurs ließ mich schon im Vorfeld eher mit Respekt dreinblicken.

Unverändert ist, dass Vichy eine sehr schöne Stadt ist mit alten Kuranlagen, einem Opernhaus und schönen Wohnhäusern, an der Ostsee würde man sagen in Bäderarchitektur.

Wir sind ein Sportverein, kommen wir also zum Rennen. Schwimmen wie auch ohne Corona-Bedingungen als Rolling Start, ich hatte mich im Block 1 Stunde bis 1:02 einsortiert. Die Schwimmstrecke ist im aufgestauten Fluss Allier 2 km in einer Richtung und etwas kürzer zurück zum Ausstieg. Mit einer 1:01er Zeit mit Neo war ich etwas langsamer als die letzten Male in der Langdistanz, wo ich unter der Stunde geblieben war. Möglicherweise fehlte doch das Winter- und Frühjahrstraining durch die Schließung der Trainingsstätten.

Zur Radstrecke: beim check-in war schon zu sehen, dass etwa die Hälfte der Räder Rennräder statt Zeitfahrmaschinen waren. Das ließ also schon Vorahnungen zu. Nach gut 10 km kommt die erste 6 %-Rampe für 3 km Länge, anschließend eine Abfahrt über Sepentinen. Dann ging es auf die Hauptrunde, die 2 Mal zu fahren war. Es gab wieder einen Anstieg mit 5 % auf 4 bis 5 km und dann 16 km mit 3 %. Dazwischen fiese kleine Hügel und eben die technischen Abfahrten. Mit guter Technik und entsprechend Mut wäre da sicher einiges rauszuholen, aber da fehlt einfach doch die Übung (Mallorca war ja auch noch ausgefallen aber hoffentlich nächstes Jahr wieder). Positiv gesprochen ist die Radstrecke schonend für den Rücken, ich bin noch nie so wenig im Auflieger gefahren.

Der Lauf ging flach über 4 Runden an dem Fluss entlang, wo morgens geschwommen wurde. Ich hatte im Vorfeld ein Hitzerennen befürchtet, in den Tagen zuvor wurde auch an der 30 Grad-Marke gekratzt. Am Renntag ging er aber mit unter 25 Grad. Ich kam flüssig in Tritt und fühlte mich mit 4:45er Zeiten pro km gut. Das Tempo konnte ich lange halten und bin nicht wie häufiger zuletzt ab etwa der Hälfte eingegangen. Nur bei den letzten etwa 5 km musste ich etwas nachgeben. Am Ende aber mit einer 3:28er Zeit ging der Lauf besser als bei den letzten Langdustanzen (auch wenn nach GPS wohl etwa 500 m gefehlt haben).

Letztlich hat es mit 10:24 h zu Platz 7 in der AK gereicht. Mit der Chance zur Qualifikation war ich vorher schon skeptisch und ich hätte dafür weiter vorne landen müssen. Wie weit vorne erforderlich war, hat am Montag nach dem Rennen alle überrascht. Es gab nur 26 Slots für Hawaii und zwar insgesamt für alle. Das hieß, dass man die Altersklasse gewinnen musste. Nur in den dick besetzten AK für M40, M45 und M50 gab es je 2 Slots. Corona lässt grüßen, weil sonst das Feld auf Hawaii durch den Rückstau aus den verschobenen Rennen zu groß wird. Das Thema 26 Plätze bei allen Rennen bleibt auch für 2022, es wird also sehr schwer. Aber egal, gemeinsames Training macht Spaß, falls ich es noch nicht erwähnt habe, hoffentlich auch wieder Mallorca :-) und neues Jahr neues Rennen, ich muss ja weiter mit dem Jahr gehen. Auf geht's SISU 22.


© TriGe Sisu Berlin; 2.9.2021