Spreewald-Marathon 27.4.2019

von Denise Kottwitz

Mit Antje bin ich mal vom Schwimmtraining nach Hause geradelt… perfekte Voraussetzung um sich für den 200 Kilometer Radmarathon im Rahmen des Spreewaldmarathons zusammenzutun!

So ergab es sich, dass wir uns ein paar Minuten bevor sich die 1300 Radler auf die Strecke machen, nahe dem Start treffen. Christian sehe ich noch kurz, er hofft eine gute Gruppe zu finden. Dass soll ihm auch gelingen, denn er wird die Strecke im 35er Schnitt bewältigen. Antje und ich schließen uns einer Gruppe von Weltraumjoggern und Tri-Finishern an. So geht es langsam los, es dauert eine ganze Weile, bis das Feld in Fahrt kommt. Wir überholen noch ein paar größere Gruppen und schaffen uns dann schön zu formieren und den angekündigten 30er Schnitt zu erhalten. Anna und Antje sind dabei die Zugpferde, während sich die Männer in der Runde – und ich – noch etwas zurückhalten. Ich komme zwar auch alsbald in den Genuss, vorn zu fahren, halte das aber nicht lange aus – oder besser gesagt traue ich es mir nicht zu.

Für mich ist die Streckenlänge heute schon Herausforderung genug. Nach knapp 70 Kilometern steuern wir unseren ersten Versorgungspunkt an. Es ist reichlich voll, aber ich kann mit etwas Kuchen Energie tanken. Dann geht es in gewohnter Runde weiter, wobei Antje richtig reinhaut. Mist, sie hat den anderen Kuchen genommen! Überhaupt übernehmen Anna und Antje die meiste Führungsarbeit, wir dahinter beruhigen uns mit einem "die waren auch auf Mallorca". In Straupitz gibt es lecker Plinse und die Hälfte der Strecke ist bald geschafft. Allerdings muss ich auch an Position zwei oder drei auf Grund des Seitenwindes ziemlich kämpfen. Mich rettet ein Halten beim Queren einer Hauptstraße und so bin ich weiter hinten im Feld. Da wird zwar ziemlich chaotisch gefahren, aber es ist doch deutlich geschützter.

Nach einer Schmalzstulle in Lieberose geht es dann wieder problemlos und Burg ist in null Komma nichts erreicht. Hier sind 150 Kilometer geschafft, die Sonne ist etwas rausgekommen und ich bin extrem optimistisch – ja ich freue mich sogar auf das letzte Stück. Dieses ist landschaftlich besonders schön, allerdings nicht für die Anzahl der Radfahrer geeignet. Die Wege sind eng, die Radler der kürzeren Runden müssen überholt werden, es kommen Radfahrer entgegen. Man muss ziemlich aufpassen, und in Anbetracht des nahenden Zieles fahre ich auch noch mal ein ganzes Stück vorn. Kurz vor dem Ziel werden wir noch mal ausgebremst: zwei rote Ampeln und eine Zugdurchfahrt. Dann erreichen wir gesund und sicher den Zielbogen. Mich überkommt eine riesige Dankbarkeit gegenüber meinem Rad, es gibt Momente da muss man auch mal sein Sportgerät loben! Wir holen uns die Gurke mit goldenem Blatt ab und machen stolz ein paar Finisher Fotos. Es war einfach eine schöne Fahrt!


© TriGe Sisu Berlin;2.5.2019