Scharmützelsee-Triathlon 8.8.2021

von Dirk Bettge; Fotos: Dirk, Andreas Kottwitz

Kurzdistanz 1,5-44-10 km; Rad 250 Hm; Wetter bis 23 Grad, sonnig, sehr windig

Als ich letzte Woche völlig überraschend eine Infomail für die Teilnehmer bekam (wie jetzt?), dämmerte mir, dass ich (wie vermutlich viele andere auch) von 2020 auf 2021 umgebucht worden war. Das hatte ich komplett aus den Augen verloren, aber eigentlich passte das ganz gut. Olympische Distanz würde ich überleben – Mitteldistanz (BerlinMan!) eher nicht. Also hingehen und mitmachen, was soll schon passieren, außer dass wir ohne Neo schwimmen.

Selbst dies blieb uns letztlich erspart. Vermutlich dank des Regens in der Nacht davor und etwas Mitleid mit den nicht so gut tranierten Teilnehmern wurde auf allen Strecken Neo erlaubt. Das war auch ganz gut, denn der Wind blies nicht unerheblich auf den Strand des Scharmützelsees. Eine etwas höhere Wasserlage würde alles deutlich entspannen. Die meisten hatten denn auch ihre Neos dabei, man kann ja nie wissen.

Ansonsten war der Wettkampf genauso wir die letzte Austragung im Vor-Pandemie-Jahr 2019, nämlich völlig unbeschwert und ohne sichtbares Hygiene-Konzept, außer dass die Teilnehmerzahl begrenzt wurde. Die aktuelle Brandenburger Verordnung gibt das her, da hat sich zum August für Freiluft-Sport einiges vereinfacht – das ist doch schonmal was. Jedenfalls war ich positiv erstaunt, dass wir einen augenscheinlich ganz normalen Wettkampf machen durften, das wissen wir echt zu schätzen nach so langer Zeit.

Mit 6 Sisus waren wir am Start, Denise für die Damen und wir 5 Männer. Alle Sisus waren Ü40, sagt uns das was über unseren Sport? Irgendwann werden die jungen Leute sagen "Triathlon? Ey cool, Alter" (oder wie das dann gerade sinngemäß heißt, was sich natürlich meiner Kenntnis entzieht). Enrico musste als einziger von uns schon um 11 Uhr ran und hatte vor dem Start in der Wechselzone schon einen Platten, den er schnell noch flicken musste. Dann die Frauen und schließlich wir Masters, wobei allein die M50er mehr waren als alle Frauen zusammen.

Vor zwei jahren kam mir der Masters-Start recht entspannt vor, vermutlich weil ich das weiter vorn mitschwimmen konnte. Diesmal stürzten wir uns wie immer alle hochmotiviert in die entgegen kommenden Wellen. Trotz nur einmal Schwimmen die Woche lief es ganz ordentlich, fühlte sich aber ohne durchtrainierten Winter nicht wirklich kraftvoll an. Nach einem kurzen Weg zum Wechselplatz hatten wir von den hinteren Reihen einen zusätzlich Lauf durch den Wechselgarten und die Promenade rauf bis zur Radrunde.

Da ging's dann praktisch nach einer Ecke gleich in den Anstieg zur Marienhöhe, für Neulinge überraschend anpruchsvoll. Wegen Baustelle in Kolpin fuhren wir nicht zum See runter sondern durch Neu-Reichenwalde. Erfreulicherweise war alles gut asphaltiert, aber die Abfahrt war recht eng, und die Verkehrsberuhigungsschwelle vor dem Ort forderte einigen Tribut an Radflaschen, Drüberspringen war besser. Ansonsten war es heftig windig mit viel Luft von der Seite und von vorn, insgesamt also ein anspruchsvoller Radsplit.

Der zweite Lauf war dann der vom Radabstieg zum zweiten Wechsel, dann folgte der eigentliche, dritte Lauf. Naja, da war mir schon klar, dass das die längsten 10 Kilometer meiner bisherigen Karriere werden würden, und so kam es auch, zumal hier die 10 km ziemlich echt sind (im Gegensatz zu so manchem anderen Wettkampf). Aber na und? Wir hatten einen echten Triathlon, das zählt. Enrico und Micha N. haben wesentlich weiter vorn mitgemischt und standen auf den AK-Podien, genauso wie Micha V., der den Rücktritt vom Rücktritt gemacht hat. Auch Denise war gut dabei, knapp vor T2 hatte ich sie eingeholt, doch nach gemeinsamem zweiten Wechsel entschwand sie wieder in der Ferne...

Was bleibt? Ein entspannter und unschuldiger Tag bei bestem Spätsommer-Wetter zusammen mit Gleichgesinnten. Danke an den TV Fürstenwalde für die gute Organisation!

1,5 - 44 - 10 km; 28 Frauen und 181 Maenner im Ziel, 3 DNF

 Pl  Name,Vorname          Verein             Ak  Pl  gesamt   swim       T1        bike         T2        run
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  1  Norman Fenske         TuS Neukölln       M30  1  2:02:20  20:08(  2) 0:51(  2) 1:04:39(  1) 0:53(  7) 35:49(  2)
  9  Enrico Heinowsky      Sisu Berlin        M40  1  2:17:04  24:03( 37) 1:18( 26) 1:06:47(  4) 0:55( 10) 44:01( 29)	
 16  Michael Noll          Sisu Berlin        M50  2  2:21:13  22:47( 14) 2:03( 94) 1:11:20( 15) 1:33(100) 43:30( 21)
 95  Dirk Bettge           Sisu Berlin        M50 17  2:42:21  26:31( 78) 1:28( 37) 1:18:40( 78) 1:23( 78) 54:19(132)
 99  Dirk Knäpper          Sisu Berlin        M50 18  2:43:30  23:57( 33) 1:55( 82) 1:26:18(136) 1:23( 78) 49:57( 98)
154  Michael Vonderbank    Sisu Berlin        M70  1  3:02:38  29:49(124) 1:42( 54) 1:28:27(149) 1:37(107) 61:03(164)
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  1  Manuela Süß           Tri Desden         W40  1  2:26:27  25:20(  5) 1:45( 12) 1:15:02(  1) 1:14(  9) 43:06(  1)
  9  Denise Kottwitz       Sisu Berlin        W40  4  2:47:49  26:43(  6) 1:21(  4) 1:27:57( 15) 1:01(  4) 50:47( 12)
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© TriGe Sisu Berlin; 8.8.2021