Mountain Challenge Berlin 9.3.2019

von Dirk Bettge; Fotos: größtenteils von Teamwork Berlin

Während nach dem Sisu-Winterduathlon die einen sich aufmachen, in südlichen Gefilden an ihrer zukünftigen Rennradform zu basteln, fahren wir zurückgebliebenen noch ein wenig weiter die Berliner Hügel rauf und runter. Um uns die noch lange Zeit bis zur Hauptsaison zu vertreiben und um die Ernshaftigkeit des Unterfangens zu unterstreichen, gehen wir zu den weiteren Crossduathlons, in diesem Fall zur Mountain-Challenge der Kollegen von Teamwork im Tegeler Forst.

Die Wettervorhersage prophezeihte nichts wirklich Gutes, nämlich Schauer und Sturmböen, also machten wir uns auf viel Wasser von allen Seiten gefasst. Doch nachdem am Morgen der große Regen erstmal durch war, schien zaghaft die Sonne – na also, Realität schlägt Ängstlichkeit. Der Wechselbereich war wegen großflächiger Forstarbeiten vom Nord- in den Ostteil des Waldareals verlegt und die Wettkampfstrecken entsprechend umgelegt worden.

Foto: Teamwork
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Sonja, Domenic und ich waren rechtzeitig vor Ort, um die Radrunde in Ruhe zu besichtigen. Es ist nie schlecht, dann im Rennen mit etwas Streckenkenntnis gleich in der ersten Runde voll fahren zu können. Da die Startnummern alphabetisch vergeben waren, durften wir bei diesem recht kleinen Starterfeld die Nummern 1, 2 und 3 entgegennehmen, das hatten wir auch noch nicht. Sören hatte auch gemeldet und komplettierte bei den Männern unsere Berlin-Cup-Mannschaft.

Foto: Teamwork
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Der Wind wehte doch kräftig, so dass sogar im Wald Gegen- und Rückenwind deutlich zu spüren waren, das gibt's nicht so oft. Wir hofften, dass keine Bäume irgendwo hin fallen würden, ich denke, es war gerade noch zu verantworten. Nach der üblichen Einweisung ging's dann schon los auf die ersten beiden Laufrunden, je ca. 2,5 km lang, eher etwas kürzer. Sonja preschte gleich mal ganz vorne los, um die Konkurrenz, also insbesondere unsere Winterduathlon-Siegerin Veronica, gleich mal unter Druck zusetzen.

Foto: Teamwork
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Wie ich von weiter hinten beoabachten konnte, entfernte sich die Spitze ziemlich schnell aus meinem Sichtfeld, Sören hielt sich bei Sonja, Domenic gewann langsam Vorsprung. Das auf-und-ab ist auf der neuen Laufrunde nicht so extrem wie vorher, insbesondere nicht so wurzelig, trotzdem war es hart wie immer. Sonja konnte sich von den anderen Frauen lösen und kam mit Sören zum ersten Wechsel. Domenic konnte ich gerade noch beim Rausrennen aus der Wechselzone sehen, als ich dort reinkam. Also Rad schnappen und los zu drei Radrunden.

Foto: Teamwork
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Auch die Radrunde war größtenteils neu zusammengestellt und hatte als Schwierigkeiten den "Ehrenpfortenberg", in dessen Verlauf wir in die kleinen Gänge mussten, mit einem Doppelgipfel und anschließendem Singletrail. Außerdem fast am Ende eine leicht schottrige Kurve und einen wirklich giftigen Anstieg, der uns wieder mit der Laufrunde vereinigte. Dann fieserweise eine Abfahrt direkt auf den Abstiegsbalken zu, also Schuss runter, Vollbremsung, abspringen und nach dem zweiten Balken wieder rauf aufs Rad.

Foto: Teamwork
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Domenic hielt sich diesmal gut auf dem Rad, und Sören hatte nach dem Laufen einfach eine Menge Vorsprung. In der zweiten Runde konnte ich am Ehrenpfortenberg, wo sich entfernungsmäßig alles zusammenschiebt, zwei rote Trikots vor mir ausmachen. Aber erst Ende der dritten Runde hatte ich Sören gestellt und konnte ihn am letzten Anstieg überholen, na immerhin, eine kurze Freude. Domenic war am zweiten Wechsel allerdings gerade schon wieder weg. Sonja hatte auf der Radstrecke mit ihrem MTB Veronica mit ihrem Crosser zwei zusätzliche Minuten abgenommen – alle Achtung! – und konnte mit deutlichem Vorsprung auf den letzten Lauf gehen.

Gesamtpodium Frauen
Gesamtpodium Männer und Frauen
Berliner Meister Crossduathlon

Bei den Männern gewann Enrico Heinowsky, der beim Sisu-Duathlon dritter geworden war. Die Berliner Meisterschaft im Cross-Duathlon ging allerdings an Christoph Heinze (TVB09), der der schnellste MTB-Nutzer war. Bei den Frauen konnte Sonja schließlich mit einigem Vorsprung Wettkampf und Berliner Meisterschaft gewinnen, herzlichen Glückwunsch! Sören arbeitete sich mit schnellem Lauf noch ein paar Plätze vor. Wie immer war der zweite Lauf echt hart, besonders das Loslaufen nach dem Wechsel vom Rad, nach dem ersten Hügel ging es dann einigermaßen. Denen dahinter ging's offenbar auch nicht so toll, jedenfalls kam wie meistens trotz meiner sehr mäßigen Laufleistung niemand mehr nach.

Foto: Teamwork

Wie eigentlich immer in den letzten Jahren war dies eine sehr gut organisierte Veranstaltung (Danke an Teamwork!), die immer unter einer etwas geringen Teilnehmerzahl leidet. Dieses Jahr kamen wohl die ersten Malle-Trainingslager und das nicht so gute Wetter zusammen. Obwohl – wir hatten nur ein paar kleine Graupelschauer während unseres ersten Laufs, das wars schon, am Ende waren fast angenehme 13 Grad. Sport findet eben nicht im Konjunktiv statt, und die Wettervorhersage ist nur eine grobe Vermutung bezüglich der Zukunft.

Strecken ca. 5 - 20 - 2,5 km; gestartet: 34 Männer und 10 Frauen
Pl Name                 Verein        Lauf1     W1   Rad       W2   nach W2     Lauf2     gesamt
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 1. BETTGE Sonja        Sisu Berlin   19:24( 1) 0:53 53:17( 1) 0:45 1:14:26( 1) 10:27( 1) 1:24:44
 2. CACEAN Veronica     BRC Endspurt  20:15( 2) 1:03 55:11( 2) 1:01 1:17:38( 2) 11:03( 2) 1:28:31
 3. SCHÖNHARDT Elke     TuS Neukölln  22:12( 4) 1:14 59:26( 4) 1:00 1:24:01( 3) 11:50( 5) 1:35:41 
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 1. HEINOWSKY Enrico    MRC Berlin    18:30( 6) 0:52 43:53( 2) 0:46 1:04:08( 1) 10:12( 6) 1:14:11 
15. DRAFFEHN Sören      Sisu Berlin   19:18(10) 0:56 57:50(25) 0:55 1:19:06(21)  9:53( 4) 1:28:50 
20. ACHTERBERG Domenic  Sisu Berlin   22:13(24) 0:55 54:08(17) 0:49 1:18:16(19) 12:09(24) 1:30:13 
21. BETTGE Dirk         Sisu Berlin   23:20(27) 1:02 53:32(15) 1:04 1:19:09(22) 12:55(25) 1:31:52 
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© TriGe Sisu Berlin; 10.3.2019