Düsseldorf-Marathon 2.5.2010

von Gunnar Galuschki

Am ersten Wochenende im Mai startete ich beim Düsseldorf-Marathon. Es war dort mein zweiter Anlauf, nachdem ich es 2008 bereits einmal versucht hatte. So verschieden beide Versuche auch waren, eines hatten sie gemeinsam: Es lief anders als erhofft! Aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Vor zwei Jahren waren es frühsommerliche Bedingungen, dieses Mal herrschte Nieselregen bei eher kühlen Temperaturen. Vor zwei Jahren viele jubelfreudige Zuschauer, dieses Mal verwaiste Straßenzüge (lag wohl am Wetter). Vor zwei Jahren war ich krankheitsbedingt schlecht vorbereitet, dieses Mal ziemlich fit.

Morgens um kurz vor halb zehn positionierte ich mich also im vordersten Startblock und bei los ging's los. Der erste Kilometer fühlte sich wahnsinnig gut und ziemlich schnell an, der Blick auf die Uhr beim Kilometerschild ließ mich allerdings etwas rätseln. Stand das Schild falsch? War mein Tempogefühl so schlecht? Leider bewahrheitete sich bei km 2, dass es wohl mein Tempogefühl sein musste. Bei km 3 und km 5 wollten dann die Waden nicht mehr, so dass ich mich von meinem Versuch, unter 3 Stunden zu bleiben, extrem früh verabschieden musste. Dennoch blieb die Motivation, einen schnellen Lauf hinzulegen und nicht zu früh die Flinte ins Korn zu werfen. Bei km 15 überholten mich dann schließlich die 3:00-Tempomacher, an ein Dranbleiben war nicht zu denken.

Die Halbmarathonmarke passierte ich gefühlt gut eine Minute zu spät (und ca. dreieinhalb Minuten später als erhofft). Dennoch lief ich unbeirrt weiter und schaute ab da an nicht mehr auf die Uhr. Zwischen km 25 und 30 hatte ich dann ein Zwischenhoch, so hätte es von mir aus ewig weitergehen können. Doch spätestens bei km 34 holte mich die Realität final wieder ein, ab da wurde es zäh. Ich hatte das Gefühl, nur noch Tippelschritte zu machen. Von einer "guten Zeit" verabschiedete ich mich gedanklich endgültig, es galt nur noch, heil anzukommen. Aus diesem Tran holte mich dann die offizielle Streckenuhr bei km 40 zurück, die nicht zu übersehen war und eine hohe 2:57 anzeigte. Nun war klar, dass ich locker unter 3:10 bleiben würde, ohne dass ich mich dafür noch besonders quälen musste. Schließlich finishte mit 3:07:54 und blieb damit nur knapp hinter meinen bisherigen Bestzeiten.


© TriGe Sisu Berlin; 13.5.2010